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Waldwiese Klaffer

Eine kleinstrukturierte und abwechslungsreiche Waldwiese beherbergt so manche Überraschungen.

Entwicklungsziel

Die Populationen seltener Magerwiesenbewohner sollen erhalten und gefördert werden.

Kurzbeschreibung der Fläche

Mühlviertel, Bezirk Rohrbach, Gemeinde Klaffer, 2,2 ha, Eigentum der Stiftung für Natur, betreut seit 2017

Die strukturreiche Waldwiese Klaffer befindet sich auf einer Waldlichtung im Talboden des Klafferbaches unterhalb von Freundorfhäuseln. Im Süden ist jene vom Ufergehölz des Klafferbaches und im Südwesten von Fichtenforsten begrenzt. Ein Graben mit begleitendem Gehölzsaum teilt die beiden Wiesenflächen. In der von Schwarzerlen (Alnus glutinosa) und Weiden (Salix spp.) geprägten Gehölzzeile entlang des Entwässerungsgrabens gedeihen ebenso Bergahorn (Acer pseudoplatanus), Faulbaum (Frangula alnus) und Hänge-Birke (Betula pendula). Im Unterwuchs findet man die Seegras-Segge (Carex brizoides), Wald-Simse (Scirpus sylvaticus), Mädesüß (Filipendula ulmaria) und Saumarten zur umgebenden Wiese hin. Baum- und Stangenholz dominiert im Gehölzsaum, das Alter nimmt nach Norden hin zu. Die höher gelegenen Bereiche der Waldwiese, ebenso wie die stärker geneigte Böschung im Südosten, sind feucht-geprägte Borstgrasrasen, zum Teil im kleinräumigen Wechsel mit nährstoffreicheren Wiesentypen. Im Nordosten geht der Bestand in eine von Stauden-Lupinen (Lupinus polyphyllus) durchsetzte Fettwiese über. In mageren, eher trockenen Bereichen gedeihen vor allem Rotes Straußgras (Agrostis capillaris), Rotschwingel (Festuca rubra) und Bürstling (Nardus stricta) und etwas Kleines Pfeifengras (Molinia caerulea). Dominierende Kräuter sind der Große Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis), die Blutwurz (Potentilla erecta) und das Gefleckte Johanniskraut (Hypericum maculatum). Die tiefer gelegenen Bereiche zum Bach hin sind als versaumende Pfeifengraswiesen anzusprechen, hier kommen Hochstauden wie Mädesüß (Filipendula ulmaria), Wild-Engelwurz (Angelica sylvetris) sowie die Alant-Kratzdistel (Cirsium heterophyllum) und die Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre) vor. Im westlichen Abschnitt finden sich inmitten von Pfeifengrasbeständen kleine Mulden mit Niedermoorresten, in denen noch Kleinseggen, Schmalblättriges Wollgras (Eriophorum angustifolium), Sumpf-Veilchen (Viola palustris) und Torfmoose (Sphagnum spp.) vorhanden sind. In diesen Bereichen entwässern mehrere kleine und teils fast verlandete Gräben den Bestand zum zentralen Graben hin.

Schutz und Management

Zur Erhaltung und Förderung der Zielarten ist eine regelmäßige Mahd mit Entfernung des Schnittguts notwendig. Die feuchteren und mageren Teile sollen einmal und die trockeren und gleichzeitig wüchsigeren Stellen zweimal jährlich gemäht werden. Ein besonderes Problem stellt ein Bestand des Sachalin-Flügelknöterichs (Fallopia sachalinensis) dar. Um diese sehr wuchskräftige Art zurückzudrängen, wird er mehrmals jährlich ausgerissen bzw. gemäht. Zudem sollen die Stauden-Lupinen (Lupinus polyphyllus), eine neophytische Art, die den Boden mit Nährstoffen anreichert, durch Ausstechen und Ausreißen bekämpft werden. Die Gehölzgruppen im Wiesenbereich stellen zwar eine Bereicherung für das Gebiet dar, aber sie sollen nicht die Wiese zu stark beschatten. Deshalb werden hier in unregelmäßigen Abständen Gehölze entfernt oder zurückgeschnitten.

Schutzgüter

In Oberösterreich seltene hier vorkommende Pflanzenarten sind Bitterklee (Menyanthes trifoliata), Wald-Läusekraut (Pedicularis sylvatica), Schmalblättriges Wollgras (Eriophorum angustifolium), Sumpf-Baldrian (Valeriana dioica), Sumpf-Veilchen (Viola palustris), Niedrige Schwarzwurzel (Scorzonera humilis) und Bürstling (Nardus stricta). Baldrian-Scheckenfalter (Melitaea diamina), Braunfleckiger Perlmutterfalter (Boloria selene) und Mädesüß-Perlmutterfalter (Brenthis ino) sind einige der hier lebenden Tagfalterarten. Hier kann man auch den seltenen Großen Eisvogel (Limenitis populi) finden. Ob sich die Raupen dieses auffallenden Tagfalters auch auf der Fläche entwickeln, ist derzeit noch unklar. Sie leben bevorzugt auf Zitter-Pappel (Populus tremula). Der Sumpfgrashüpfer (Chorthippus montanus) ist in den feuchteren Teilen häufig zu finden. Viele Libellenarten nutzen die Wiese als Jagdhabitat. Darunter auch die Westliche Keiljungfer (Gomphus pulchellus), die 2017 hier erstmals für Oberösterreich nachgewiesen wurde.