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Uno-Böschung

Ein verbuschter Hang wird zu einer artenreichen Magerwiese umgewandelt.

Entwicklungsziel

Die Fläche soll zu einem artenreichen Halbtrockenrasen hin entwickelt werden.

Kurzbeschreibung der Fläche

Hausruckviertel, Bezirk Linz Land, Gemeinde Leonding, 0.09 ha, Eigentum des Naturschutzbundes, betreut seit 2010

An den Längsseiten von einer Straße und einem Acker begrenzt befindet sich diese steile, nach Südosten exponierte Böschung direkt neben einem größeren Einkaufszentrum. Bei Beginn der Betreuung durch den Naturschutzbund war die Fläche größtenteils mit verschiedensten Gehölzen bestockt, darunter auch einige Walnussbäume und Robinien. Am Hangfuß befand sich ein kleiner Magerwiesenrest. Zusätzlich waren einige Bestände der Kanadischen Goldrute (Solidago canadensis), einer eingeschleppten Pflanzenart, vorhanden.

Schutz und Management

Auf dieser Böschung wird ein ehrgeiziges Ziel verfolgt, nämlich eine überwiegend mit Gehölzen bestockte Fläche in einen Magerrasen umzuwandeln. 2011 war nur mehr ein kleiner Wiesenrest vorhanden. Der größte Teil der Fläche war mit verschiedenen Sträuchern und sogar Bäumen bestockt. Da eine Magerwiese hier aus naturschutzfachlicher Sicht höherwertig einzustufen ist, als ein Gebüsch, wurden Anfang 2012 die Gehölze entfernt. Da auch einige Robinien (Robinia pseudoacacia) auf dieser Böschung wuchsen, kam es zu einem sehr starken Stock- und Wurzelaustrieb. Dieser wurde im Sommer 2012 größtenteils geschlegelt. In den darauffolgenden Jahren war es unabdingbar, den Aufwuchs mehrmals pro Jahr zu beseitigen. Wichtig ist ebenfalls, dass die Bodenstreu möglichst vollständig abtransportiert wird, um viele Nährstoffe zu entfernen. Ein Teil der unerwünschten Kanadischen Goldruten (Solidago canadensis) wurde ausgerissen. Von artenreichen Magerwiesen in der Umgebung wurden Samen eingebracht. Aufgrund der Nährstoffanreicherung durch die Robinien und deren Stockausschlägen wird die Fläche in den ersten Jahren nach der Entbuschung mindestens drei Mal pro Jahr gemäht. Wenn die Robinien dann abgestorben sind und sich wieder eine magere Wiese etabliert hat, soll diese ein- oder höchstens zweimal pro Jahr gemäht werden.
Aufgrund der Lage neben einer stark befahrenen Straße und neben einem Einkaufszentrum war hier zu Beginn der Betreuung viel Müll zu finden. Dieser wurde gesammelt und von der Stadt Leonding dankenswerterweise entsorgt.

Schutzgüter

Schutzgut ist hier der kleine Magerwiesenrest, der auf die gesamte Fläche ausgedehnt werden soll. Inzwischen hat sich die Kleine Wachsblume (Cerinthe minor), von der Samen aus einer nahe gelegenen Fläche ausgebracht wurden, etabliert. Nach der Rodung der Gehölze haben sich mehrere Heuschreckenarten angesiedelt wie die Blauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens) und die Westliche Beißschrecke (Platycleis albopunctata). Beide sind wärmeliebend und benötigen bewuchsfreie Bodenstellen. Die Westliche Beißschrecke besiedelt in Oberösterreich nur sehr warme Standorte und gilt als selten. Obwohl die Fläche sehr klein ist, konnten hier bereits etwa 40 Wildbienenarten festgestellt werden. Darunter die Gelbbindige Furchenbiene (Halictus scabiosae), die hier 2014 erstmals für Oberösterreich nachgewiesen wurde. Eine weitere seltene und wärmeliebende Art ist die hier ebenfalls vorkommende Luzerne-Blattschneiderbiene (Megachile rotundata).