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Magerwiese Luftenberg

Ein steiler Hang in Luftenberg entpuppt sich als Kleinod der Natur.

Entwicklungsziel

Die Zielsetzung auf dieser Fläche ist der Erhalt des Halbtrockenrasens mit seiner hohen Artenvielfalt. Zusätzlich soll dieser bedrohte Lebensraumtyp durch extensive Bewirtschaftung auf benachbarten Flächen ausgeweitet werden.

Kurzbeschreibung der Fläche

Mühlviertel, Bezirk Perg, Gemeinde Luftenberg an der Donau, 1.3 ha, Pachtfläche der Stiftung für Natur, betreut seit 2007

Der steile südexponierte Hang in der Gemeinde Luftenberg weist einen inzwischen sehr seltenen Lebensraum, einen Halbtrockenrasen, auf. Es herrschen in großen Teilen Gräser wie das Europäische Bartgras (Bothriochloa ischaemum) und die Aufrechte Trespe (Bromus erectus) vor. Nur der südliche Bereich weist eine andere floristische Zusammensetzung auf, man findet hier eine Salbei-Glatthaferwiese. Halbtrockenrasen beherbergen eine Vielzahl floristischer Kostbarkeiten. Da diese nur einen sehr geringen Ertrag liefern und oftmals schwierig zu bewirtschaften sind, sind drastische Rückgänge solcher Lebensräume in den letzten Jahrzehnten zu verzeichnen. Auch der immense Siedlungsdruck ist hier am Südrand der Böhmischen Masse, östlich von Linz, problematisch. In der Nähe der Magerwiese befanden sich ehemals viele solcher Flächen, die heute leider meist durch Nutzungsaufgabe oder Umwandlung in intensiveres Grünland viel an ihrem Artenreichtum verloren haben. Durch den Rückgang des Lebensraumes stehen auch eine Vielzahl an Arten, die dieser beherbergt, auf der Roten Liste der gefährdeten Arten oder sind bereits ausgestorben.

Schutz und Management

Neben der jährlichen Mahd im Juli und dem darauffolgenden Abtransport des Mähgutes ist bei der Pflege der Fläche auch das Eindämmen der gebietsfremden Goldrute ein wichtiger Schritt. Die Kanadische Goldrute (Soligado canadensis) wird regelmäßig ausgerissen bzw. ein Bereich mit sehr dichtem vorkommen zweimal jährlich gemäht. Jährlich wechselnd werden kleine Bereiche nicht gemäht. Diese Bracheflächen ermöglichen ein Rückzugsgebiet für Insekten während der Mahd und bieten vor allem Blütenbesuchern ein durchgehendes Nahrungsangebot. Die angrenzenden Waldränder werden regelmäßig zurück geschnitten, damit der Halbtrockenrasen nicht von Gehölzen verdrängt wird.

Schutzgüter

Bedingt durch die speziellen Lebensbedingungen in einem Halbtrockenrasen ist ein hoher Artenreichtum von Tieren und Pflanzen gegeben.
Eine Besonderheit der Pflanzenwelt ist das Europäische Bartgras (Bothriochloa ischaemum, weiters gedeihen hier u.a. die Kleine Wiesenraute (Thalictrum minus), die Echte Schlüsselblume (Primula veris) und der Wiesen-Salbei (Salvia pratensis). Die Tierwelt weist viele Besonderheiten auf. Man findet hier 17 Heuschreckenarten, darunter so seltene Arten wie der Verkannte Grashüpfer (Chorthippus mollis) und der Buntbäuchige Grashüpfer (Omocestus rufipes). Eine große Rarität ist der Matte Pillendreher (Sisyphus schaefferi), von dem aus Oberösterreich nur zwei Vorkommen bekannt sind. Der letzte Nachweis dieser vom Aussterben bedrohten Art in diesem Bundesland vor dem Wiederauffinden auf der Magerwiese Luftenberg erfolgte 1969 in Plesching. Der Matte Pillendreher ist eine wärmeliebende und koprophage Art, die Schafkot bevorzugt, jedoch auch aus der Losung von Rotwild oder dem Dung von Rindern Brut- und Futterpillen dreht. Die Vierbindige Furchenbiene (Halictus quadricinctus) ist die größte Furchenbienenart Mitteleuropas und aus Oberösterreich aktuell nur von dieser Magerwiese bekannt. Sehr häufig ist hier die Langlebige Schmalbiene (Lasioglossum marginatum), die in Oberösterreich nur in den wärmsten Lagen vorkommt. Als große Ausnahme unter den Wildbienen ist diese Art sozial und besitzt mehrjährige Staaten. Regelmäßig ist der Weiße Waldportier (Brintesia circe), ein auffallender Tagfalter, zu beobachten.

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