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Feuchtwiese Spital

Als ein Refugium bedrohter Arten fungiert diese zwischen Schilf und Fettwiese eingebettete Feuchtwiese.

Entwicklungsziel

Erhaltung der Feuchtwiese mit ihren seltenen Arten durch extensive Bewirtschaftung sowie Aushagerung der angrenzenden Fettwiese.

Kurzbeschreibung der Fläche

Traunviertel, Bezirk Kirchdorf, Gemeinde Spital am Pyhrn, 0.7 ha, Pachtfläche der Stiftung für Natur, betreut seit 2000

Der überwiegende Teil der Fläche ist eine artenreiche Feuchtwiese, die in Teilbereichen eine niedrigwüchsige Vegetation aufweist. Zahlreiche typische Kleinseggen bilden eine lockere Grasmatrix, wie Davalls Segge (Carex davalliana), die Igel-Segge (Carex echinata) oder die seltenere Floh-Segge (Carex pulicaris). Dazwischen gedeiht eine artenreiche Krautschicht mit einer Vielzahl charakteristischer Arten des Lebensraumes: Sumpf-Labkraut (Galium palustre), Sumpf-Weidenröschen (Epilobium palustre), Schlangen-Knöterich (Persicaria bistorta) und Teufelsabbiss (Succisa pratensis). An diese Bereiche grenzt im Osten ein Schilfbestand an. Von dort dringt das Schilf (Phragmites australis) in die gepachtete Fläche vor. Deshalb sind hier über weite Bereiche zerstreute Schilfhalme vorhanden. Häufig sind hier höherwüchsige Arten wie Mädesüß (Filipendula ulmaria), Minzen (Mentha spp.) und Rispen-Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris). Verbreitet ist ebenfalls die eingeschleppte Riesen-Goldrute (Solidago gigantea), die aber kaum zur Blüte kommt. Westlich an die Feuchtwiese grenzt bei leicht ansteigendem Gelände eine Fettwiese, die derzeit ohne besonders seltene Arten ist.

Schutz und Management

Die Feuchtwiese wurde anfangs einmal jährlich gemäht, wobei die Mahd bisher meist im September durchgeführt wurde. Das Schnittgut wird von der Fläche abtransportiert. Da sich das Schilf (Phragmites australis) vom Nachbargrundstück immer mehr hier ausdehnte und auch Hochstauden im Zunehmen waren, wird jetzt ein Teil der Fläche früher und zweimal pro Jahr gemäht . Dadurch sollen die hochwüchsigen Arten zugunsten niedrigwüchsiger und seltener Pflanzen zurückgedrängt werden.
Die Fettwiese dient als Puffer und wurde gepachtet, um zu verhindern dass diese Fläche weiterhin gedüngt wird und die Nährstoffe in die Feuchtwiese eindringen. Nährstoffeintrag würde in der Feuchtwiese zum Verschwinden der besonders seltenen Pflanzenarten führen. Derzeit wird die Fettwiese mehrmals im Jahr gemäht, aber nicht gedüngt, wodurch sie längerfristig aushagern wird und seltene Arten von der Umgebung einwandern werden.

Schutzgüter

Im feuchten Teil wachsen hier verschiedene Arten von Orchideen – Sumpf-Ständelwurz (Epipactis palustris) und Gefleckte Fingerwurz (Dactylorhiza maculata). Eine weitere seltene Art ist die Sumpfschrecke (Stethophyma grossum), die ebenfalls Feuchtgebiete benötigt. Sumpfgrashüpfer (Chorthippus montanus) und Große Goldschrecke (Chrysochraon dispar) sind zwei weitere Heuschreckenarten der Feuchtfläche. Der Lebensraum Feuchtwiese stellt zudem ein eigenständiges Schutzgut dar und ist die Voraussetzung für das Überleben einer Vielzahl daran angepasster Arten.